Die Villa ten Hompel in Münster – Hauptquartier der Ordnungspolizei und Gestapo

Wer durch die vielen Jahrhunderte den Spuren jüdischen Lebens in Westfalen folgt, im Herzogtum, im Königreich, in der preußischen Provinz, entdeckt große Verbundenheit mit dieser Heimat – und die Lebendigkeit der jüdischen Emanzipation. Wer nach der Weimarer Republik in Dörfern und kleinen Städten den Spuren jüdischen Lebens folgt, entdeckt den brutalen und grausamen Bruch jüdischen Lebens und wie Deutsche ihre eigene Heimat aller Vielfalt beraubten. Alle wussten, alle schauten zu und die meisten profitierten von Mord und Raub, Vertreibung und Arisierung: Opa war kein Nazi, aber woher kommt das beste Geschirr?

1933 lebten in Westfalen-Lippe ungefähr neunzehntausend jüdische Deutsche, bis 1939 verlässt die Hälfte ihre Heimat. Sie flüchten, emigrieren. Anfang Dezember 1941 beginnen die Deportationen nach Osten, nach Riga, Izbica, Lodz und Minsk, ab 1942 auch nach Theresienstadt und Auschwitz-Birkenau. Jede Möglichkeit zu fliehen, auszuwandern oder zu einer Gegenwart ist versperrt. Nutznießer der Deportationen sind Nazis, Familien mit Beziehungen, Ausgebombte, arische Deutsche, die Wohnungen, Häuser, Möbel erhalten. Westfalen-Lippe wird ‚judenrein‘ wie alle Landstriche und Länder, in denen die Deutschen ihre Kriege gegen die Bevölkerungen, Untermenschen, Juden führen.
Wer in einem Dorf oder Ort wie Bielefeld, Münster, Dortmund oder Dülmen den Spuren aller folgt, der entdeckt die Namen und Gesichter der Opfer und der vielen Täter, die braunen Häuser und andere Orte der Gewalttaten. Ein Ort des Verbrechens ist, war in Münster die Villa ten Hompel, das Hauptquartier der Gestapo und Ordnungspolizei. Der Machtbereich der Gestapo Münster reichte weit: Bis zur niederländischen Grenze mit Nordseeinseln, den Räumen Osnabrück, Lipperland, Minden und Bielefeld,  dem nördlichen Ruhrgebiet bis nach Belgien.
Erbaut wurde die Villa von Rudolf ten Hompel, einem Fabrikanten. Unter seiner Führung als Generaldirektor expandierten die Wicking-Werke zum größten Zementkonzern im Deutschland der Weimarer Republik. Von 1920 bis 1928 war ten Hompel Mitglied im Reichstag für die Zentrumspartei.  Das Haus, gelegen am Kaiser-Wilhelm-Ring, und sein weitläufiger Garten waren ein stattlicher Ort für Feste und Empfänge und luxuriös ausgestattet. In der großen Krise der Weltwirtschaft und den folgenden schwierigen Zeiten brach das Zementimperium zusammen. Im Jahre 1935 wurde der ehemalige Generaldirektor ten Hompel vor dem Landgericht Münster wegen Veruntreuung, Konkursvergehen, Vermögensverschiebungen und Urkundenfälschung angeklagt und zu drei Jahren Gefängnis sowie einer Geldstrafe von zweiundzwanzigtausend Reichsmark verurteilt. 1939 ging die Villa in den Besitz des Reichsfiskus über. Rudolf ten Hompel zog nach München, wo er 1948 starb.
Im April 1940 übernahm die Ordnungspolizei die Villa als ihr Hauptquartier. Die Ordnungspolizei war das organisatorische Dach aller uniformierten Polizeikräfte und direkt dem Reichsführer der SS Himmler unterstellt. Während des Krieges wurden von der Villa ten Hompel aus  Polizei-Bataillone in das besetzte Europa geschickt, Wachmannschaften für Deportationen und Aufsichtspersonal für Arbeitslager wurden  organisiert und Fremdarbeiter und Kriegsgefangene von dort überwacht. Fast zweihunderttausend Mann hatte der Befehlshaber unter sich. Zum Aufgabenspektrum gehörte auch die Aufstellung von insgesamt mindestens zweiundzwanzig Polizeibataillonen, die später massiv an den Morden an der jüdischen Bevölkerung Osteuropas beteiligt waren. Nach der Versetzung Lankenaus zum „Befehlshaber der Ordnungspolizei“ in den Niederlanden übernahmen erst Otto Schumann, dann Kurt Göhrum den Posten in Münster. Ihr Nachfolger Ließem zog mit dem Befehlssitz der Ordnungspolizei im Oktober 1944 nach Düsseldorf-Kaiserswerth.
Während der faschistischen Diktatur werden rund zweitausend antijüdische Gesetze oder Ergänzungsverordnungen erlassen. Im Frühjahr 1933 beginnt der sichtbare gewalttätige Antisemitismus mit der Boykottaktion gegen jüdische Geschäfte, jüdische Betriebe, Warenhäuser, Anwaltskanzleien und Arztpraxen. Es folgt das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentum, der Arierparagraph, mit dem Juden aus dem Öffentlichen Dienst, den Freien Berufen sowie den Universitäten und Schulen ausgeschlossen werden. Es folgt die Bücherverbrennung im Mai 1933, die Nürnberger Rassegesetze 1935, die Arisierung der Wirtschaft im November 1938: sämtlicher Besitz, Grundeigentum, Schmuck werden eingezogen. Weggenommen. Geraubt. Die Kennkarte mit dem J wird eingeführt. Den jüdischen Bürgern wird ab dem 15. November 1938 der Besuch von Bibliotheken, Kinos, Theatern, Museen und Schwimmbädern verboten. Jüdische Kinder dürfen keine deutsche Schule mehr besuchen. Im Dezember 1938 wird jüdischen Bürgern das Fahren und Besitzen von PKWs verboten. Es folgen Ausgangszeiten, Einkaufszeiten, verminderte Lebensmittelkarten, eine endlose Liste, was Juden nicht besitzen und kaufen dürfen, Judenhäuser, Zwangsarbeit, gelber Stern, Deportation, Mord. Durch Hunger, durch Zwangsarbeit, durch Gas, durch Brutalität.
Niemand kann wegsehen: In Deutschland und in den besetzten Gebieten existieren mindestens zweiundvierzigtausend Lager: Große Konzentrationslager und Nebenlager, Außenstellen, Vernichtungslager, jüdische Ghettos, Kriegsgefangenen- und Zwangsarbeiterlager, Zwangsbordelle, Judenhäuser und Heime für Euthanasieopfer.
Am 30. Oktober 1941 ordnete die  Gestapo – Leitstelle in Münster an, dass alle Juden in ihrem Zuständigkeitsbereich bis zum 8. November registriert werden sollten. Am 18. November 1941 informierte Gerhard Bast, stellvertretender Kommandeur des Gestapo-Hauptquartiers in Münster, die Oberbürgermeister und die Bezirksbeauftragten über die geplante Deportation von Münster nach Riga. Die für den Transport ausgewählten Personen sollten Kleidung, Bettwäsche und Lebensmittel für drei Wochen mitbringen. Sie durften Arbeitsgeräte einpacken; In einigen Fällen wurde ausdrücklich angeordnet, eine Nähmaschine, einen Brennofen oder eine Matratze mitzubringen. Die Verfügung verfasste der SS-Offizier Dr. Gerhard Bast, seit Juli 1941 stellvertretender Leiter der Gestapo in Münster. Später wurde er als Führer von Sonderkommandos der Einsatzgruppen im besetzten Osteuropa eingesetzt. Die „Weltanschauungskrieger“ der nationalsozialistischen „Rassen“-Ideologie und „Lebensraum“ -Politik verübten dort zahllose Massenmorde an der Zivilbevölkerung, vor allem an der Jüdischen.
Das Verkehrsbüro Lüdinghausen und das Verkehrsbüro Theodor Brüggermann in Senden ermöglichten den Transport von Juden aus Lüdinghausen und den umliegenden kleinen Orten. Fünf örtliche Polizeibeamte bezahlten 130 Reichsmark, um die Kosten zu decken. Nach Angaben der Bocholter Stadtchronik mussten auch die Juden in dieser Stadt am 11. Dezember ihre Häuser verlassen und Busse besteigen, die von der Polizeiverwaltung gechartert worden waren, um nach Münster zu fahren.
Der erste Deportationszug aus Westfalen, verließ am Morgen des 13.12. 1941 den Bahnhof Münster zunächst in Richtung Osnabrück und Bielefeld. Mit ihm sollten aus diesen drei Gestapobezirken 1000 BürgerInnen jüdischen Glaubens nach Riga abtransportiert werden, wobei als „Soll“ für die beiden westfälischen Regierungsbezirke Münster und Minden (mit Lippe und Schaumburg-Lippe) jeweils 400 und für den hannoverschen Regierungsbezirk Osnabrück 200 zu deportierende Menschen vorgesehen waren. Eine Transportliste für den Gestapobezirk Münster ist aus den durch das Amt für Wiedergutmachung sichergestellten Akten bekannt. In dieser sind vierhundertdrei Namen aufgeführt. Unter Berücksichtigung von dreizehn Streichungen kann davon ausgegangen werden, dass dreihundertneunzig Menschen dem Teiltransport aus Münster angehörten.

Siegfried Weinberg schreibt: Am 12. Dezember 1941 abends um 11 Uhr begann der Abtransport zum Güterbahnhof. Etwa 35- 40 Personen wurden in kleine Omnibusse mit Handgepäck hineingezwängt und zum Bahnhof befördert. Der Sadismus und die teuflische Lust der Gestapo am Quälen zeigte sich hier. Lassen Sie mich die Nacht kurz schildern: Stockfinster liegt die Nacht. Es regnet. Zwei schwere Tage liegen hinter uns. Denn ich bin ein junger, gesunder Bursch, und ich hielt es für meine Pflicht, einzuspringen und zu helfen, den vielen Familien mit Kindern und alten, kränklichen Menschen. […] Auch so waren meine Gedanken an die letzten, vergangenen Stunden, währenddessen ich eingezwängt im Omnibus stand. Da knirschten die Bremsen, doch noch hielt der Wagen nicht richtig, da wurden schon die Türen aufgerissen. Die Gestapo-Banditen fingen an zu rasen. „Verfluchte Hunde, seid ihr noch nicht raus, aber schnell, sonst hagelt es“ usw. Die älteren Leute wurden natürlich aufgeregt, und wir Jungen warfen unser Gepäck beiseite und halfen, was nur zu helfen war, doch die Schläge hagelten auf uns nieder. Aber willenlos mussten wir alles über uns ergehen lassen. Bis zum Morgengrauen waren dann 400 Juden aus dem Bezirks Münster […] in Personenwagen 3. Klasse zu je 8 – 10 Personen pro Abteil untergebracht. Die Türen des Waggons wurden daraufhin verschlossen. Um 10 Uhr morgens am 13. Dezember setzt sich der Zug in Bewegung. Die Fahrt ging nach Bielefeld (Westf.), wo auch ein Zug von ebenfalls 400 Juden angehängt wurde, sodann weiter nach Osnabrück, wo ein Transport von 200 Juden angehängt wurde. […]“
Am 15. Dezember gegen 23 Uhr traf der Zug aus Westfalen nach fast drei Tagen ohne Trinkwasser im Rangierbahnhof Skirotawa südöstlich von Riga ein. Dort mussten sie die ganze Nacht in klirrender Kälte warten; erst am nächsten Morgen 16. Dezember 1941, um 9 Uhr, wurden sie unter Schreien und Schlägen aus dem Zug gezwungen. Es lag tiefer Schnee. Shirotava war kein Bahnhof sondern eine Station für Frachtgut; die Ankunft fand auf einer Rampe statt. Erschießungen und Prügel, verbunden mit Kommandos, erzeugten unter den physisch und psychisch erschöpften Juden, die den letzten Rest ihrer Habe zurücklassen mußten, die von der SS gewünschte Ohnmacht und Panik. Ein großer Teil der Ankommenden wurde direkt von Shirotava in den Bikernieki-Wald an die Erschießungsgruben getrieben oder transportiert. Schon auf dem Weg dorthin fanden Erschießungen statt.
Von den eintausendundeindreißig Deportierten am 13. 12. mit einem Durchschnittsalter von neununddreißig Jahren, darunter vierundsiebzig Kinder im Alter von zehn Jahren oder jünger, überlebten nur hundertundzwei. Von den zwanzigtausend Juden, die im Winter 1941/42 vom Reich nach Riga transportiert wurden, wurde die Hälfte innerhalb weniger Monate ermordet.
Aus Münster wurden hundertundeinzwanzig Juden nach Riga verschleppt. Hundertundvierzehn von ihnen kamen um: gestorben an Entkräftung, Kälte, Quälerei; erschossen auf dem alten jüdischen Friedhof, im Wald von Bikernieki, in Salaspils, in Stutthof, auf den Hungermärschen. (Von insgesamt zweihundertundneunundneunzig aus Münster Deportierten überlebten nur vierundzwanzig).Jeannette Wolff: „Im Januar 1942 wurden wir deportiert. Wir waren schon für Oktober 1941 zur Deportation aufgefordert; aus irgendwelchen Gründen wurde der Transport bis Januar 1942 abgeblasen. Da flatterte auch in meine Wohnung der ominöse Evakuierungsbrief der Gestapo: „Sie haben sich am 20. Januar 1942 morgens 8 Uhr, mit ihrer Familie im großen Börsensaal in Dortmund einzufinden, um zum Arbeitseinsatz im Osten verwandt zu werden.“ Auf diesem Schreiben wurde genau festgelegt, was jeder an Gepäck mitnehmen konnte, 10 RM an Geld waren gestattet, alles andere musste zur Verfügung der Gestapo bleiben. Ich muss vorausschicken, dass man die meisten Juden schon vorher aus ihren Wohnungen verwiesen und in ein feuchtes Barackenlager am Kanal gebracht hatte. Dort wurden sie zu vielen zusammengepfercht. Wäsche, Möbel und Kleidung wurden zum größten Teil von der Gestapo beschlagnahmt.
Mit meinem Mann und meinen beiden älteren Töchtern trat ich den Weg in die Verbannung an; die Mutter meines Mannes, die 28 Jahre mit uns zusammengelebt hatte, musste ich zurücklassen. Drei Tage wurden wir in dem großen Börsensaal untergebracht. Bewacht von Gestapo-Beamten hockten wir auf unserem Gepäck. Furchtbar waren die Nächte, die wir zu ca. 1400 Menschen dort zubrachten, ohne die Möglichkeit, die Kleider auszuziehen, verhöhnt und misshandelt. Wir durften uns notdürftig in der Toilette waschen. Wir wurden untersucht, ob wir mehr als 10 Mark besaßen, die Frauen sogar gynäkologisch. Die Trauringe, die wir nach der Kristallnacht nicht abzugeben brauchten, wurden uns noch genommen.“ Jeanette Wolff in ihrem Gedenkbuch „Mit Bibel und Bebel“. Außer einer Tochter und Jeanette Wolff werden alle Familienmitglieder ermordet.

Das Ehepaar Goldenberg und Verona Goldschmidt kehrten nach Münster zurück, Siegfried Weinberg erst im Jahre 1948. Denn seine Befreiung in Riga im Oktober 1944 war nur von kurzer Dauer gewesen. Im Januar 1945 wurde er verhaftet und ohne jede Verhandlung im März für dreieinhalb Jahre in ein Lager hei Swerdlowsk am Ural gesperrt. Nach stalinistischer Denkart standen überlebende KZ-Häftlinge generell im Verdacht der Kollaboration, und wer verdächtig war, war schnell schuldig.
Im Münsteraner Wohnungsamt traf Siegfried Weinberg auf dieselben Beamten wie 1940/41. 1949 wanderte er in die USA aus. Wilhelmine Süßkind, geborene David, kehrte als einzige der Coesfelder Juden dorthin zurück. Ihr Bruder Paul starb in Kaiserwald, ihr Mann Gustav in Libau. Aus ihrer engeren Verwandtschaft fielen allein siebzehn Menschen den Nazis zum Opfer.
Himmler ließ das Ghetto Riga zunächst am 2. April 1943 rückwirkend zum 13. März in das Konzentrationslager Riga umwandeln, was einen Vorteil gegenüber der Zivilverwaltung und einen Machtzuwachs bedeutete. Am 21. Juni ordnete er an, dass Juden im Reichkommissariat Ostland ausschließlich in Konzentrationslagern zusammenzufassen seien. Vermutlich im März 1943 begannen die Bauarbeiten im Rigaer Villenvorort Mezaparks (Kaiserwald). Im Juni 1943 bestand das KZ Kaiserwald aus höchstens je vier Baracken für Männer und Frauen, wesentlich erweitert wurde das Lager danach nicht mehr.
Trotz der bisherigen Erfahrungen verschlimmerte sich die Situation der hier eingelieferten Häftlinge noch. Die Einweisung der ersten Häftlinge im Juli 1943 leitete die Auflösung des Ghettos ein, zahlreiche weitere Juden wurden bei ihren Arbeitsstätten kaserniert. Auch in den kleineren Lagern herrschte Willkür. In dem ganzen Mordgeschehen dominierten die Einzelmorde aus Tötungslust, zur Bestrafung oder zur Abschreckung. Am 2. November 1943 trieb die Sicherheitspolizei, während die Arbeitskräfte das Ghetto verlassen hatten, alle Kinder und Kranken zusammen und deportierten sie nach Auschwitz, im März 1944 kam es zu einer Kinderaktion in Kaiserwald. Dort und in Salaspils fand das Morden kein Ende. Im September wurden die Lager evakuiert, der letzte Transport stach am 10. Oktober 1944 in See, Zielhafen war Danzig, die Häftlinge wurden ins Konzentrationslager Stutthof gebracht; manche von ihnen wurden hier noch zum Opfer der letzten Vergasungen. Andere mussten während der Evakuierung des Lagers noch weiterziehen.
In der Villa ten Hompel fanden die Planungen statt für die Deportationen aus dem Münsterland, aus Westfalen statt. Viele Gesetze, viele kleine Planungen, viele Busse und Züge, viele Märsche über die Straßen zu den Bahnhöfen. Viele Sammelstellen und viel Geschrei, viele Schläge.  Alles war zu sehen und zu wissen. Über den Prinzipalmarkt in Münster wurden die jüdischen Bürgerinnen und Menschen getrieben, verladen und in ihren Tod gefahren. Nachzulesen ist, dass die meisten von ihnen, ihre Sehnsucht zur Heimat behielten.
Jeanette Wolff in einer Bundestagsrede: „Ich bin der Ansicht, und ich bin ein alter Mensch, der all das miterlebt hat und zwei Weltkriege wissend als Mensch miterlebt hat, dass alles in so kleinem Maße begonnen hat. Als zum ersten Mal der Stürmer erschien, die Zeitung des Herrn Streichers, da haben wir Demokraten gelächelt und haben gesagt, ein verrückter Schulmeister mehr, der eine Zeitung herausgibt. Aber es hat nicht lange gedauert, dann ist uns das Lächeln vergangen. Und als wir das Ende dessen gesehen haben, da wussten wir, was wir versäumt haben.“

Deportationszug 1941 von Münster nach Riga