Der Mann ohne Hände erscheint im Geest Verlag

Der Geest-Verlag (Visbek bei Vechta) wurde 1998 gegründet. Im Untertitel führt er von Anfang den Titel ‚Verlag für engagierte Literatur‘. Gegründet wurde der Verlag von Alfred Büngen, der sich nach seinem Studium der Germanistik und Politikwissenschaft und einem Staatsexamen als Lehrer für die Sekundarstufe II für viele Jahre in der Jugendarbeit engagiert hatte, ehe er 1998 mit der Gründung der Zeitschrift ‚Volksfest‘ den Start in die verlegerische Laufbahn wagte. Seit Gründung verfolgt der Verlag grundsätzliche Zielsetzungen.
Die von ihm verlegte Literatur muss ihren Inhalten nach Ziele verfolgen, die den Lesern eine Auseinandersetzung mit wichtigen gesellschaftlichen und humanen Fragestellungen ermöglicht. Die von ihm verlegten Autor*innen sollen keine fertigen Antworten liefern, vielmehr bei den Leser*innen Fragen und Möglichkeiten der Antworten herbeiführen. Der Verlag orientiert sich dabei an einem demokratischen Weltbild, in dem die Bandbreite demokratischer Antworten möglich ist.
Der Geest-Verlag ist ein Verlag für jüngere und ältere Autor*innen und beabsichtigt, diese zu einem Miteinander zu führen. So versteht er sich auch in der Akzeptanz traditioneller literarischer Formen, die die Basis der Entwicklung neuer literarischer Formen bedeutet. Traditionelle und neuere literarische Formen dürfen niemals Selbstzweck sein, müssen sich vielmehr messen in der Möglichkeit des Erfassens gesellschaftlicher Wirklichkeiten.
Geest-Verlag ist in der Bandbreite der verschiedenen literarischen Genres tätig. Neben der inhaltlichen Orientierung entscheidet immer die sprachliche Qualität, welche Projekte realisiert werden.
Besonderer Schwerpunkt der Arbeit des Geest-Verlags ist die Vermittlung des Buchs und des literarischen Schreibens an Kinder und Jugendliche. In Schreib- und Buchprojekten, mit Werkstätten, gemeinsamen Projekten mit Schulen und anderen Bildungseinrichtungen beabsichtigt er, Kinder und Jugendliche an das Buch heranzuführen und sie zu ihrer eigenen Sprache finden zu lassen. Der Verlag ist Mitorganisator der nunmehr bereits sechzehnten Essener Anthologien für Jugendliche aus dem Ruhrgebiet, des Vechtaer Jugendliteraturpreises und mehr als sechzig Schreib- und Buchprojekten mit Schulen in der ganzen BRD.
Mit der Unterstützung, Planung und Organisation von Veranstaltungen um das Buch, der Ausschreibung von Anthologien etc. versucht der Verlag, Literatur in seiner Bedeutung auch für alle Schichten und für Außenseiter der Gesellschaft zu vermitteln. So gibt es den Stefan Hölscher- und Geest-Verlags-Literatur-Wettbewerb. Seit mehreren Jahren organisiert der Verlag einen bundesweiten literarischen Wettbewerb für Menschen mit Behinderung, jedes Jahr die Berner Bücherwochen, die Harzanthologien und vieles mehr.
Neben einer Vielzahl bekannter Autor*innen (zum Beispiel Christian v. Ditfurth, Günter Ullmann, Helga Bürster, Simak Büchel, J. Monika Walther, Sigune Schnabel, Artur Nickel etc.) dient der Verlag auch vielen unbekannteren Autor*innen als Heimat ihrer Literatur. Besondere Bedeutung hat dabei auch das Literarische Sommerfest, das jedes Jahr junge und ältere, bekannte und unbekannte Autor*innen am Verlagsort zusammenbringt.
Seit 2007 organisiert Inge Witzlau die Arbeit des Verlags zusammen mit dem Verlagsgründer Alfred Büngen. Zusammen lektorieren, drucken sie (in eigenem Druck) das Verlagsprogramm. Kleine, gezielte Auflagen, die durch eigene Druckverfahren kurzfristig neu aufgelegt werden können, haben dem Verlag eine weit über die regionalen Grenzen gehende Aufmerksamkeit eingebracht. Dazu trägt auch eine Vielzahl von jährlichen Literaturpreisen der Autor*innen bei, die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes und des Verdienstordens der Oldenburgischen Landschaft an Alfred Büngen für seine kulturelle Arbeit.
Jeden Tag erfreut sich die Webseite des Verlags mit täglichen Neuigkeiten aus dem Verlagsgeschehen und aus dem Literaturbetrieb, mit Hör- und Lesebeiträgen, Ausschreibungen etc. einer großen Beliebtheit.
www. Geest-Verlag.de